Biografie

Geboren wurde der Maler Antonio Secci 1944 in Dorgali, einer kleinen Stadt in der italienischen Provinz Nuoro auf der Mittelmeerinsel Sardinien. Noch in den 1950er Jahren galt die Insel als touristisch unberührt. Diese Stille und Isolation prägte die Adoleszenz des jungen Seccis, so nennt er die Natur als Quelle seiner Inspiration und Neugier.

„Ich finde Abstraktion in den Formen, die von der Natur geschaffen sind, und langsam gewöhne ich mich an diese neuen Bilder. Die von mir geschaffenen Formen hole ich aus der Natur und obwohl sie nicht den realen entsprechen, scheinen sie von einer inneren, metaphysischen Ordnung und Wesentlichkeit der Dinge gewollt.“ (Antonio Secci, 1972)

Hier lernte er 1966 die beiden Künstler Gianni Dova und Guy Harloff kennen, die von den bildnerischen Qualitäten des Anfang Zwanzigers beeindruckt waren. Sie ermutigten ihn, mit in die Künstlermetropole Mailand zu kommen, um sich dort auf der Brera Akademie der schönen Künste zu inskribieren. Bis zu seiner Ankunft in der Lombardei praktizierte er einen naiven Surrealismus und interpretierte morphologische und gesellschaftliche Charakteristika seines Landes. Nun sollte er mit zeitgenössischen Strömungen konfrontiert werden. Mit seinem Verständnis, seiner Fähigkeit zu Hinterfragen und seinen insularen Wurzeln konnte Secci einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Diskussion in der Mailänder Talentschmiede beitragen.

Dova war es auch, der Secci in die Spazialismo-Bewegung einführte. Alsbald lernte er Lucio Fontana, Roberto Crippa, die Literaten Giuseppe Ungaretti, Eugenio Montale und weitere Protagonisten der Mailänder Szene kennen. Besonders Fontanas Raumkonzepte sollten Secci nachhaltig beeinflussen. Bereits ab 1967 war er Assistent von Crippa bis zu dessen Tod 1972. Während dieser Zeit unternahm er mehrere Studienreisen nach Frankreich, in die Schweiz und die Vereinigten Staaten und entwickelte eine eigene Bildsprache. 1970 beteiligte sich Secci an der Biennale von Menton (F). Im selben Jahr entstanden zwei Bildobjekte mit dem Titel „vierhändig“ in Zusammenarbeit mit Crippa. 1971 folgte eine Ausstellung der beiden in der namhaften Alexander Jolas Gallery in New York.

Es war der Beginn einer Bilderbuchkarriere, doch schon bald wurde ihm der Rummel um seine Kunst und Person zu viel. Er besann sich auf seine Wurzeln und kehrte wieder in seinen Heimatort an der Ostküste Sardiniens zurück, doch keineswegs um in Frühpension zu gehen…

Gegenwärtig kann Secci auf gut sechzig Ausstellungen zurück blicken. Seine Werke sind in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, auch weit über die Grenzen Sardiniens hinaus. Zahlreiche namhafte KunstkritikerInnenhaben seine Arbeit gewürdigt.

Heute lebt und arbeitet Antonio Secci in Cala Gonone, vormittags in seinem Garten, nachmittags in seinem Atelier.